Bei der Restaurierung der Orgel in der Leonberger Stadtkirche entdeckte man ein Konvolut von über 100 historischen Musikhandschriften. Dabei handelt es sich vor allem um Kantaten von Georg Benda und Georg Eberhard Duntz. Die Partituren sind sehr sorgsam mit schwarzer Tinte geschrieben, oft sind Überschriften und Titel besonders gestaltet. Die meisten Abschriften fertigte der Leonberger Lehrer Johann Christian Majer an – vermutlich benutzte er die Schorndorfer Musikhandschriften als Vorlage.
Engagierte Bürger gründeten 1830 die Evangelische Gesellschaft als „Verein zur Verbreitung kleiner religiöser Schriften“. Das waren vor allem Traktate mit 8-16 Seiten, die in der Anfangszeit von den Mitgliedern selbst verteilt wurden. Ab 1846 stellte man Kolporteure an, die über Land zogen und die Schriften anboten. Darüber übernahmen sie auch diakonische Aufgaben: so besuchten sie Kranke, führten seelsorgerische Gespräche, hielten Andachten und evangelisierten. Zu den Veröffentlichungen der Evangelischen Gesellschaft gehören Traktate, religiöse Schriften und Rechenschaftsberichte, die am Standort Möhringen gesammelt werden.
In der Sammlung werden Notenhandschriften präsentiert, die aus dem Bestand der Schorndorfer Stadtkirche stammen und sich heute im Besitz der Hochschule für Kirchenmusik in Tübingen befinden. Die Abschriften von Kantaten, Arien, Messen und anderen geistlichen Werken wurden in den Jahren 1723 - 1850 von den Schorndorfer Kirchenmusikern für das dortige „Collegium Musicum“ erstellt. Der Schwerpunkt der Sammlung umfasst Werke von Georg Eberhard Duntz, Georg Philipp Telemann, Georg Benda und Georg Philipp Bamberg, vertreten sind aber auch weitere Komponisten des 18. Jahrhunderts.
Geistliche Gesänge, Kantaten und Oratorien erklangen im 18. und 19. Jahrhundert sonntags in vielen württembergischen Städten im Gottesdienst. Aus der Stadtkirche St. Laurentius hat sich ein reicher Bestand an handschriftlichen Notenabschriften und Musikdrucken erhalten. Zu den besonderen Schätzen gehört ein vollständiger Kantatenjahrgang von Georg Benda sowie das Oratorium „Attila und Joas“ von Johann Georg Wernhammer und das wieder neu aufgefundene Oratorium „Abraham und Isaac“ von Gottlob Harrer.
Als Kirchenkampf bezeichnet man die Auseinandersetzung der Deutschen Christen und der Bekennenden Kirche innerhalb der Deutschen Evangelischen Kirche im Dritten Reich um den Einfluss der nationalsozialistischen Ideologie auf die Auslegung des Evangeliums. Dieser Streit wurde von beiden Seiten vor allem mit Broschüren geführt. Etwa 800 Kirchenkampfschriften befinden sich im Bestand der Landeskirchlichen Zentralbibliothek, wurden für dieses Projekt zu einer virtuellen Sammlung zusammengestellt und in Auswahl digitalisiert.
Weitere Informationen zum Kirchenkampf in der Württembergischen Landeskirchen finden Sie unter: https://www.wkgo.de/epochen/nationalsozialismus
Ein zentrales Portal zu den von evangelischen Bibliotheken und Archiven katalogisierten und digitalisierten Kirchenkampfschriften finden Sie unter: https://www.kirchenkampf.info/
Das Landeskirchenarchiv Eisenach verfügt mit mehr als 2.000 Exemplaren über einen der größten Bestände deutschchristlicher Druckschriften aus der Zeit des Kirchenkampfes. Es befinden sich 625 Drucke darunter, die heute ausschließlich in Eisenach existieren.
Die Thüringer Kirche hatte sich in der Zeit des Nationalsozialismus zu einem Zentrum der Deutschen Christen (DC) entwickelt, deren Bewegung zu Beginn der 1930er Jahre hier ihren Anfang nahm. In Weimar hatte der Verlag gleichen Namens seinen Sitz. Von dort fand das auflagenstarke DC-Schrifttum seinen Weg in die Kirchengemeinden und protestantischen Familien. Die Bewegung der DC nahm großen Einfluss auf das gesamte kirchliche Leben und die evangelische Theologie in Thüringen. Zu ihren wichtigsten Vertretern gehörten Landesbischof Martin Sasse (1890-1942), Siegfried Leffler (1900-1983) und Walter Grundmann (1906-1976). Letzterer leitete von 1939 bis 1943 das berüchtigte Eisenacher „Institut zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben“ („Entjudungsinstitut“).
Ein zentrales Portal zu den von evangelischen Bibliotheken und Archiven katalogisierten und digitalisierten Kirchenkampfschriften finden Sie unter: https://www.kirchenkampf.info/
Teuerung, Hungersnot, Seuchen, Kriege oder „beschwerliche“ Zeiten – in den alltäglichen Krisen im 16. und 17. Jahrhundert wandten sich die Gläubigen mit Bitt- und Bußgebete oder auch Dankgebeten an Gott. In dieser Sammlung werden neben diesen Gebeten zukünftig auch ausgewählte Beispiele aus der Sammlung Totentanz präsentiert.
Diese Sammlung umfasst Schulprogramme der evangelisch-theologischen Seminare in Blaubeuren, Maulbronn, Schöntal und Urach. Historische Schulschriften waren Einladungen zu Prüfungen an den höheren Schulen, die an die Honoratioren der Stadt und die Eltern der Schüler verschickt worden sind. Sie enthielten zum Teil kurze wissenschaftliche Abhandlungen in lateinischer oder deutscher Sprache. Schwerpunkte waren dabei Philosophie, Theologie, Philologie und Geschichte. Außerdem waren die Themen um Mathematik, Naturwissenschaften, Kunst oder Literatur beliebt.
Das Traktat war das Medium der Volksmission im 19. Jahrhundert. In kurzen Geschichten, die schnell und leicht zu lesen waren und den Leser emotional ansprechen sollten, wurde für das Christentum geworben. Aber auch über die Mission im Ausland, wie z.B. die Projekte der Basler Mission, wurde über Traktate berichtet. Diese digitale Sammlung ist im Aufbau und soll ausgewählte Beispiele aus dem umfangreichen Bestand der Traktatliteratur der Landeskirchlichen Zentralbibliothek präsentieren.
Der Bestand A 13 (Zeugnisbücher) enthält Examenszeugnisse und Beurteilungen der Kirchen- und Schuldiener. Er umfasst drei Sektionen: Zeugnisbücher, Testimonien und einen Band mit Testimonia examinierter Provisoren.
Laufzeit: 1614-1840
Umfang: 28 Bände
Akten und Druckschriften aus dem Besitz von Dekan Theodor Dipper (1903-1969) zur Evangelischen Bekenntnisgemeinschaft in Württemberg.
Laufzeit: 1930-1969
Umfang: 3,2 lfd. Meter
Protokolle des Evangelischen Rates der ehemals freien Reichsstadt Biberach. Der Evangelische Rat war in der partitätischen Reichsstadt für das evangelische Kirchenwesen zuständig. Die Bände sind Bestandteil des Dekanatsarchivs Biberach.
Laufzeit: 1636-1807
Umfang: 21 Bände
Eine Auswahl von Kirchenkonventsprotokollen aus württembergischen Gemeinden. Kirchenkonventsprotokolle, auch Kirchenzensurprotokolle genannt, stellen die Verhandlungsniederschriften der lokalen Kirchenzuchtgremien unter Vorsitz des Pfarrers dar. Sie wurden ab 1642/44 eingeführt und sind in den meisten Pfarrarchiven überliefert. Die Bände sind jeweils Bestandteile der Pfarrarchive.
Laufzeit: 1642-1886
Umfang: 145 Bände